Klangszenografie ist ein unterschätztes Vermittlungsmedium

Diese Potentiale integrieren RÄUME und KOMMUNIKATION gemeinsam mit
Idee und Klang in ihre Konzepte.

Akustische Signale werden vom Gehirn schneller verarbeitet als visuelle Signale. Die auditive Wahrnehmung erfolgt stärker im Unbewussten, berührt intensiver, wirkt suggestiver. Musik kann zu Tränen rühren, Klänge können beruhigen oder Gänsehaut evozieren. Der Gehörsinn kann aber auch agieren wie eine Alarmanlage. Das Auditive spricht andere Rezeptoren als das Visuelle an, setzt Emotionen frei und aktiviert eigene Vorstellungskräfte. Der Ton macht die Musik, sagt das Sprichwort, und ohne Titel und Autor benennen zu können, erinnert sich der Mensch an die Atmosphäre, die er mit dem ersten Hören eines Musikstücks verbindet. Gleichzeitig kann Musik, Ton oder Klang Bilder hervorrufen, Stimmungen beschreiben und verstärken. Gemeinschaftliches Hören oder Musizieren bildet Gruppen, unterstützt Rituale, bindet untereinander. Das aktive gemeinsame Singen in religiösen Zusammenhängen, die passive Hingabe in Konzerten oder auch die aktive und passive Stimulanz durch Musik im Militär, all das nimmt mental und physisch Einfluss auf den menschlichen Körper und Geist. Motorische Reaktionen vom Taktschlagen mit Händen oder Füssen, das Mitsingen, das Tanzen sind körperliche Reaktionen auf auditive Wahrnehmungen. Musik aktiviert das Sprachzentrum. Sprachenlernen und Tanzen zögern laut der jüngsten Demenzforschung Alterungsprozesse hinaus.