Wir inszenierten den Königinnenstreit als auditive Performance.  Zum ersten Mal ist diese legendäre Szene in der mittelhochdeutschen Originalsprache aus der Handschrift B des Nibelungenliedes zu hören. Im Mythenlabor des Nibelungenmuseums kann das Publikum in die komplexen Gefühlswelten der beiden Frauen eintauchen und versinkt dabei in Klang und Worten der mittelalterlichen Sprache, die zwar fremd klingt, aber erstaunlich verständlich ist.

Der demütigende Streit der beiden Königinnen aus dem Nibelungenepos, Kriemhild und Brunhild, vor dem Nordportal des Wormser Doms um das Vortritts-
recht wurde im Theater und im Film vielfältigen weiblichen Rollenstereotypen dargestellt. In diesem Streit der Protagonistinnen spiegeln sich komplexe Macht- und Kriegsallianzen männlicher Herrschafts-
bedürfnisse. Der Klang der Sprache wird aus Bedenken der Unverständlichkeit oft nicht inszeniert.

In Kooperation mit Simon Hauswirth von Idee und Klang in Basel entstand eine bild- und objektlose performativ-akustische Rauminstallation. Der Originaltext wird in einer Komposition mit Windharfe, Hörnern, Streichern und Percussion so verwoben, dass Gefühle und Handlungsmotive der Frauen für den Laien ‚hörbar‘ werden.

Nibelungenmuseum Worms
Sonderausstellung 2018

Di – Fr 10.00 – 17.00
Samstag, Sonntag Feiertag 10.00 – 18.00

https://www.nibelungenmuseum.de/nibelungenmuseum/Ausstellungen/Wagner/

 

Leistungen

Szenografie – Konzept für Audioperformance – Betreuung – Kostenbegleitung